Die Schiefervorkommen von Mähren und Schlesien
Die Schiefervorkommen Mährens liegen im Osten der Tschechischen Republik, zwischen Olomouc (Olmütz) und Opava bzw. Olomouc, Sternberk und Bruntal (Freudenthaal). Der Schiefer zeichnet sich durch eine hellgraue Farbe, mit teilweise leicht bläulichem
Schimmern sowie einer rustikale Spaltfläche aus.
Regionalgeologisch gehört das Gebiet zum östlichen Zweig der mitteleuropäischen Varisziden, dem Moravo-Silesikum und bildet den SO-Rand des Böhmischen Massivs (Walter, 1995). Im südöstlichen Teil der Moravo-Silesischen Zone wird der sog. Mährische Kulm aus den Mittelgebirgen der Drahaner Höhe (Drahansky Vrchovina) sowie dem Niederen Gesenke (Nizky Jezeník) aufgebaut.
Entsprechend der Geologischen Karte besteht der Mährische Kulm aus oberdevonischen und unterkarbonen Flyschserien, die aus Tonschiefern, Sandsteinen sowie konglomeratführenden Grauwacken aufgebaut werden und durch die vereinzelt tertiäre Vulkanite schlagen. Die Mächtigkeit dieser Serien beträgt zwischen 5.700 - 7.400 m und wird in die Andelskohorske-, Benesovske-, Moravske sowie Hradecke-Kyjovicke Formation gegliedert (Dvorak, 1975). Bis auf die Benesovske-Folge sind die Dachschiefer Mährens an den mährischen Kulm gebunden.
Der strukturelle Rahmen ist gekennzeichnet durch einen relativ einfachen flachschenkligen Faltenbau mit einem generellen NNO-SSW Streichen, verbunden mit einer Westvergenz im östlichen Teil und einer Ostvergenz im östlichen Teil.
Ehemalige Schiefergruben in Mähren
Die Transversalschieferung ist steil bis mittelsteil (Kumpera, 1966), obwohl diese nur lokal in den tonig-siltigen Gliedern ausgebildet zu sein scheint. In den mehr sandigen grobkörnigeren Teilen ist die Schieferung dagegen nur schwach entwickelt und daher bildet hier die Schichtung die Hauptspaltfläche.
Beim mährischen Dachschiefer werden drei Schiefertypen unterschieden:
Schiefertyp |
Vorkommen (Abbau) |
Beschreibung |
Blockschiefer |
Hruba Voda (Großwasser) |
- Transversalschiefer ist deutlich erkennbarem
Winkel SS-S1
- Spaltdicken zwischen 6 - 10 mmsind an homogene pelitische
Einheiten gebunden
- kann in gröberen Lagen zu einem griffeligen Aussehen
führen, zumal hier die Schieferung nicht sehr gut
ausgebildet ist |
Stockschiefer |
Nove Techanovice-Lhotka (Neu Zechdorf,
Nitschnau) |
- spitzer Winkel zwischen SS-S1 (2°-10°)
- kann als übergangstyp zw. Transversal- und Parallelschiefer
angesehen werden
- sind an die rhythmischen Sedimente des Mährischen
Kulms gebunden
- sandig-tonige oder siltig-tonige Schiefer mit schichtungsparallen
Spalten
- das Spaltbild ist muschelig und die Spaltstärken
liegen zw. 10 - 20 mm |
Blattelschiefer |
kein Abbau |
- spaltet ausschließlich nach Schichtung
- Spaltstärke zw. 5 - 10 mm
- ist an feinschichtige, wahrscheinlich max. 15 m mächtige
Tonschiefer gebunden |
Bilder
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