Die Schiefervorkommen von Galizien (Spanien)
Geographisch befindet sich das Gebiet von El Caurel am Kontakt der Provinzen Lugo, Orense und León. Valdeorras liegt in der Provinz Ourense und ist mithin einer der wichtigsten Schieferregionen Spaniens. Bedeutendste Lokalitäten innerhalb der Schieferprovinz Valdeorras sind Casayo, Castañero, Mormeau, Rozadais, Los Molinos, Domiz, Vianzola, Penedo sowie San Vincente.
Übersichtskarte mit den drei Schieferdisktrikten.
Dachschiefer werden in der mittelordovizische Formation "Pizarra de Luarca" abgebaut werden, welche im Gebiet um Alto Sil schwarze Schiefer eine relativ monotone Entwicklung und Mächtigkeiten zwischen 800-1.000 m zeigt. Regional erreicht die Formation "Pizarra de Luarca" eine Mächtigkeit von ungefähr 500 m und es sind Übergangszonen zur "Serie de Los Cabos" zu beobachten, die aus Schiefer mit sandigen oder quarzitischen Einschaltungen aufgebaut sind. In der Region um Peñalba zeigt die "Luarca Formation" mit nicht mal 100 m eine enorme Reduktion ihrer Mächtigkeit. Lokal ist sie überhaupt nicht entwickelt. Die sedimentäre Entwicklung ähnelt der in den anderen beiden Gebieten. Abgelagert wurden die Schichten der "Luarca Formation" im Bereich zwischen intertidalen bis offenem Schelf, wobei Unterschiede in Mächtigkeiten und Fazies durch ein Extensionsregime am Kontinentalrand erklärt werden. Diese Unterschiede gelten für alle altpaläozischen Einheiten. Die "Luarca Formation" wird von der "Agüeira Formation" überlagert, die im Gebiet um Alto Sil in Form einer annähernd 1.100 m mächtigen sandig-pelitischen Wechselfolge entwickelt ist und somit charakteristische turbiditische Sequenzen zeigt. Der übergang zwischen beiden Formationen ist graduell. Die übergangszone besteht aus Schiefern mit sandigen Einschaltungen, die insgesamt eine Mächtigkeit von ca. 650 m erreicht und daher eine ähnliche sedimentäre Entwicklung wie die "Luarca Formation" zeigt. Ihr folgt eine ca. 300 m mächtige Serie heller Sandsteinbänke.
Das Silur besteht aus einer Folge schwarzer Schiefer, die von einer Wechsellagerungen von Ampeliten, Liditen und Quarziten, die eine Mächtigkeit von ungefähr 600 m erreichen.
Tektonik und Strukturgeologie Nach PEREZ-ESTAUN (1978) ist der geologische Bau durch das Auftreten gefalteter, stellenweise vom Känozoikum überlagerter, kambrischer bis silurischer Einheiten gekennzeichnet und gliedert sich in primär N-S streichende Synklinalen und Antiklinalen mit großregionalem Faltenbau sowie überschiebungen. Bestimmende Struktureinheiten ist die "Sinclinal del Truchas", welche im Norden durch das "Anticlinorio de la Sanabra" begrenzt wird. Als weitere Struktureinheiten sind die "Sinclinal de Peñalba" und das "Anticlinorio de Caurel-Teleno" zu nennen, die die westliche Fortsetzung der liegenden Falten von El Caurel bilden.
Bei eigenen Kartierungen im Gebiet um La Baña konnte ein liegender bis überkippter sowie verschuppter Faltenbau festgestellt werden. Die Falten sind generell nordost-vergent
Mineralogie
Beim Vergleich der mineralogischen Zusammensetzung der Schiefer innerhalb der "Agüeira"- und "Luarca" Formation kann man augenfällige Unterschiede zwischen den Regionen eststellen. So sind die Quarz-Gehalte bei den Schiefern der Region von La Cabrera mit einem Minimumwert von 23 % ziemlich gering. Während die Quarzgehalte der Schiefer von La Cabrera nie über 30 % liegen, sind jene der Regionen El Caurel und Alto Bierzo oft über 30 %, hier sind aber die Feldspatanteile wesentlich geringer bzw. fehlen sie völlig. Interessant ist das Auftreten von Paragonit und Chloritoid in den Schiefern von El Caurel, da Paragonit für dieses Gebiet höhere Drücke während der Metamorphose anzeigt. |