Die Festigkeiten von Schiefer Im Gegensatz zu den meisten Gesteinen ist Schiefer ein ausgeprägt anisotropes Gestein, d.h. die mechanischen Eigenschaften/Festigkeiten sind stark abhängig von der Orientierung zur Schieferung. Da Schiefer vor allem als Dachschiefer verwendet wird, ist die Biegefestigkeit die wichtigste Festigkeit und hierzu gibt es auch die meisten Daten. Verwendet man Schiefer für Böden, sollte die Härte oder Abrasion bestimmt werden. Speziell im Bergbau sind die Scherfestigkeit, der Deformations Modulus und die Kohäsion von Bedeutung, um die Stabilität einer Grube zu berechnen.
Die Biegefestigkeit, ist der wichtigste Festigkeitsparameter für Dachschiefer und ist die einzige Festigkeit deren Bestimmung von der EN 12326 und ASTM C 120 gefordert wird.
Der Elastizitätsmodul (E-Modul) und Poissonzahl (Querdehnzahl) sind die zwei elastischen Konstanten, welche das elastische Verhalten eines Gesteins bzw. Materials beschreiben.
Beim E-Modul unterscheidet man zwischen dem dynamischen und statischen E-Modul. E = 2 G x (1 + ν) E = 3 K x (1 - 2ν)
Der Schubmodul beschreibt das Verhältnis zwischen Schubspannung und Schubverformung, während der Kompressionsmodul Ausdruck der Kompressivität eines Materials ist.
Die Druckfestigkeit ist wichtig für Architekturteile die Lasten tragen (z.B. Säulen). Aber auch für Pfeiler im Bergbau ist die Druckfestigkeit von enormer Bedeutung. Die Druckfestigkeit beschreibt den kompletten Verlust der Kohäsion eines Gesteins entlang einer Versagensfläche.
Werte für die Zugfestigkeit sind kaum veröffentlicht. Die Bestimmung der Zugfestigkeit wird meistens mit dem "Brazilian Test" durchgeführt. Es handelt sich um eine indirekte Bestimmung und eigentlich verwendet man zur Berechnung eine ungeeignete Formel, da sie auf dem hookeschen Gesetz beruht und dies für isotrope Materialen gilt. Trotzdem wird der Brazilian Test verwendet, da die Werte "ausreichend korrekt" für die Anwendung sind. |