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Die Schiefervorkommen von Maryland & Pennsylvania - Peach Bottom Slate

Mit ,Peach Bottom Slate` werden Schiefer aus dem Peach Bottom Gebiet an der Grenze zwischen Pennsylvania (PA) und Maryland (MD) bezeichnet. Als Hauptlokalitäten sind Delta (PA) und Cardiff (MD) zu nennen, wobei eine Diskrepanz zwischen der Bedeutung des Abbaus und der Vermarktung bestand, wie man sehr plastisch bei Mathews (1898) nachlesen kann:

 

"Unfortunately Maryland has received little credit for its share in the industry although almost all of the productive quarries are situated within its limits. This apparent injustice has arisen from the fact that the shipping point for most quarries and the residence of many of the operators is Delta [...] Delta is so much better known than its Maryland associate, Cardiff, that mail is received through the Delta postoffice by inhabitants living scarcely one hundret yards from the Cardiff office."

 

Die Schiefer befinden sich in der ,Peach Bottom Syncline`, einer schmalen ca. 25 km langen Struktur, die sich von Kings Bridge, Lancaster County (PA) über Pylesville, Harford County (MD) bis zum ,Arvonia slate` in Virginia verfolgen läßt und zur ,Piedmont Province` gehört. Die Synklinale ist aus altpaläozoischen Folgen aufgebaut, wobei das genaue Alter der Schiefer nach wie vor ungeklärt ist. Abhängig vom Faltungsstil der Synklinale kann die Mächtigkeit des ,Peach Bottom Slate` zwischen 150 m bis 300 m liegen.

Die annähernd steilstehende Schieferung wird vielerorts durch mehrere jüngere Foliationen geschnitten, was zu eine runzeligen Oberfläche führt und somit die Produktion als Dachschiefer unmöglich macht. In den Gruben, in den Schiefer abgebaut wurde, dominiert die erste Schieferung, was, verbunden mit einem durchweg siltigen Sedimentationsmuster, ein homogenes Erscheinungsbild des Schiefers bewirkt (Southwick, 1969).

Generell zeichnet sich der Schiefer durch eine hohe Härte und einer blau-schwarzen Farbgebung mit einer glänzenden Oberfläche aus, dessen Kristallinität an die von Phyllit heranreicht. Als Hauptkomponenten nennt Southwick feinkörnigen Quarz, Muskovit und Chlorit, verbunden mit einer straffen Einregelung der Glimmerminerale.

Neben dem Peach Bottom Slate gibt es in Maryland noch Schiefervorkommen in Hyattstwon, Ijamsville und Linganore (Harford County), obwohl bis auf Ijamsville diese nie ernsthaft abgebaut wurden. Selbst in Ijamsville wurde schon zur Zeit des Sezessionskrieges (1861-1865) der Abbau von Schiefer kaum noch betrieben, um 1870 endgültig eingestellt zu werden. Mathews (1898) erwähnt, dass hier der Schiefer nicht wie üblich im Tagebau, sondern Untertage gewonnen wurden.

 

Bilder

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  • Abb. 1 Haus von walisischen Schieferbergleuten. Die verbliebenen Häuser sind in ihrem Originalzustand erhalten (Coulsontown)

  • Abb. 2 Detail der Schieferuhr aus verschiedenen Schiefern im Old Line Museum in Delta (Pennsylvania).

  • Abb. 3 Die Schiefergruben sind meist geflutet und schwer erreichbar.

  • Abb. 4 Peach Bottom Schiefer auf dem Dach des Old Line Museums in Delta (Pennsylvania)

  • Abb. 5 In der "Rehoboth Welsh" Kirche in Delta (Pennsylvania) wird nach wie vor auf Walisisch gepredigt

  • Abb. 6 Detail von Abb. 5

  • Abb. 7 Stark verzierte Grabsteine aus Peach Bottom Schiefer auf dem Friedhof der "Slateville Presbyterian" Kirche

  • Abb. 8 Detail von Abb. 7

  • Abb. 9 Dach auf der "United Methodist" Kirche in Delta

  • Abb. 10 Peach Bottom Schiefer ist ein harter, schwarz bis schwarz-blauer Schiefer.

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