Petrographie, Mineralogie & Gefüge Einführung Eine petrographische Untersuchung wird verlangt, um hierdurch festzustellen, ob es sich bei dem Schiefer wirklich um einen Schiefer handelt und er in den Anwendungsbereich der Norm fällt. Darüber hinaus wird eine petrographische Untersuchung zu Identifizierungszwecken durchgeführt. Vor allem kann man mit einer petrographische Untersuchung feststellen, ob der Schiefer mineralogische Komponenten enthält, die beispielsweise das Verwitterungsverhalten (Farbe, Festigkeit) beeinflussen können. Kurze Erläuterungen zu petrographischen Untersuchungsmethoden sind unter Mikroskopie und Mineralogie innerhalb der Schiefergeologie zu finden. Die in der Euro-Norm 12326 geforderte 800-fache Vergrößerung bei der gefügekundlichen Analyse stellte sich, wie schon bei vorangegangenen mikroskopischen Untersuchung, als völlig unbrauchbar heraus, da weder die Feststellung der Morphologie der Schieferung noch die der Dicke der einzelnen Glimmerlagen möglich ist. Als ausreichend kann eine 100-fache bis 250-fache Vergrößerung betrachtet werden. Durch die Quantifizierung mittels Bildanalyse ist selbst eine 250-fache Vergrößerung zu groß.
Durchführung der Untersuchungen Makroskopisch Diese Untersuchung wird am Handstück vorgenommen, wobei folgende Kriterien in die Prüfung aufgenommen werden müssen:
Mikroskopisch Diese Untersuchung wird mit dem Mikroskop vorgenommen, wobei folgende Kriterien in die Prüfung aufgenommen werden müssen:
Dabei ist die Verteilung von Gefüge und Struktur der Glimmerlagen wie folgt anzugeben:
Da die Glimmerlagen eine herausragende Bedeutung für die mechanischen Eigenschaften sowie Verarbeitungseigenschaften eines Schiefers haben, sollte ein Hauptaugenmerk auf sie gerichtet werden. Ausführliche Erläuterungen und die Probleme sind unter Gefüge innerhalb der Schiefergeologie zu finden. Eigene Untersuchungen zeigten, dass durch die quantitative Bildanalyse schnellere und sichere Ergebnisse erlangt werden.
Mineralogische Zusammensetzung Die Feststellung der mineralogischen Zusammensetzung sollte immer mittel Röntgendiffraktometrie erfolgen. Abschätzungen im mikroskopischen Bild sind aufgrund der Feinkörnigkeit sehr fehlerbehaftet und die Ergebnisse können nicht mit denen der Röntgendiffraktometrie verglichen werden. Dies bedeutet, dass man auch keine vergleichenden Aussagen über Schiefer hinsichtlich der mineralogischen Zusammensetzung treffen kann. |