Chlorbeständigkeit In Schwimmbädern und Wellness Bereichen werden zunehmend Natursteine eingesetzt, woraus sich die Frage ergibt, welchen Einfluss das Desinfektionsmittel Chlor auf die verwendeten Gesteine hat. Momentan existieren noch keine Normen oder Richtlinien für die Untersuchung zur Chlorbeständigkeit von Gesteinen (Erfahrungen, Werte oder Untersuchungen sind dem Verfasser nicht bekannt). Eine konkrete Anfrage bezüglich der Chlorbeständigkeit war Grund für Untersuchungen an der TU Bergakademie Freiberg und kann einen Leitfaden für Untersuchungen anderer Gesteine hinsichtlich der Chlorbeständigkeit darstellen. Trotzdem ergeben sich aber je nach Gesteinssorte spezifische Fragestellungen, die andere Untersuchungsmethoden notwendig machen bzw. den Leitfaden modifizieren.
Chlor in Bädern - Grenzwerte Zur Desinfektion des Wassers in Bädern wird Chlor als Chlorgas,
Hypochlorit oder Hypochlorige Säure verwendet. Die üblichste
Form der Desinfektion des Wassers ist die so genannte Chlorung,
indem durch entsprechenden Vorrichtungen für eine konstante
und automatisierte Einspeisung, d. h. eine gleich bleibende Konzentration
von Chlor im Wasser gesorgt wird.
Vorgeschlagenes Bewertungsschema und Dokumentation Wie weiter unten auch ausgeführt, soll kein neues Schema eingeführt werden, um so die Flut von Kriterien, Normen etc. nicht noch mehr zu erhöhen. Das hier gezeigte Schema stammt aus dem ChemTest, der von Dr. A. Germann, Dr. R. Kownatzki und Dipl.-Min. H. Rohowksi aufgestellt und in der Zeitschrift „Naturstein“ (3/2003) veröffentlicht wurde.
Weitere Angaben:
Durchführung der Untersuchungen Zur Untersuchung der Farbbeständigkeit gegenüber Chor
wurden drei verschiedenfarbige Tonsteine mit geschliffener Oberfläche
ausgewählt. Trotzdem es sich im petrographischen Sinne um
Tonsteine handelt, werden sie im Handel aufgrund ihrer hervorragenden
Spaltbarkeit als Schiefer bezeichnet. Da sich die Ausführungen
auch an „Nicht-Fachleute“ richtet, wird der Begriff
Schiefer benutzt. Von jeder Schiefersorte wurden von verschiedenen Schieferplatten
4 Probepaare mit einer geschliffenen Oberfläche und einer
Größe von 100 x 100 x 10 mm gefertigt. Gleichzeitig
wurden die Schieferplatten für die Herstellung der Dünnschliffe
sowie für die mineralogische genutzt, um so eine direkte Korrelierbarkeit
zwischen den einzelnen Parametern zu ermöglichen. Die Probekörper
wurden mit Wasser gereinigt und lose Bestandteile entfernt. Die Gesamtdauer der Prüfung wurde mit bis zu 7 Tagen veranschlagt.
Sind vor Ablauf dieser Zeit Veränderung an den Probekörpern
eingetreten, wurde der Test abgebrochen. Nach der Prüfung
wurden die Probekörper mit Wasser abgewaschen, abgetrocknet
und 24 h an der Luft bei einer Raumtemperatur von 20±5°C
getrocknet. Danach ist eine augenscheinliche Sichtung der geschliffenen
Oberfläche, d.h. der eventuellen Oberflächenveränderungen
vorgenommen worden. Um die Flut an Klassifizierungsschemata nicht
noch zu erhöhen, wurde eine Bewertung nach der im ChemTest
(Naturstein 3/2003) aufgestellten Tabelle vorgenommen. Ergebnisse Es konnten keine Veränderungen auf der Oberfläche festgestellt werden. Das Gefüge zeigte Veränderungen und es konnten keine Veränderungen an den Mineralen festgestellt werden. |